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Welche Kriterien gibt es, nach denen man Scheduling-Verfahren bewerten kann? Welche von denen sind für ein Echtzeitbetriebssystem besonder relevant?

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Beim Scheduling wird zu einer gegebenen Menge von Anforderungen und den dazugehörigen Zeitpunkten, an denen sie stattfinden, eine Reihenfolge gesucht, in der die Anforderungen so abgearbeitet werden können, dass die Rechtzeitigkeitsbedingung (also die 2. Echtzeitbedingung) erfüllt ist. Dabei ist es wichtig, dass das hierzu gewählte Scheduling-Verfahren geeignet ist. Ein Scheduling-Verfahren kann nach folgenden Kriterien beurteilt werden:

Gerechtigkeit
Jeder Prozess soll einen fairen Zeitanteil für die Beanspruchung der CPU erhalten.

Durchlaufzeit
Ein Prozess soll so schnell wie möglich abgeschlossen werden.

Effizienz
Leerlaufzeiten auf der CPU sollen vermieden werden (d.h. die CPU soll gut ausgelastet sein).

Antwortzeit
Auf Ereignisse soll möglichst schnell reagiert werden.

Durchsatz
Pro Zeiteinheit sollen so viele Teilaufgaben wie möglich abgeschlossen werden.

Determinismus
Bei identischen Bedingungen soll das Verfahren ein identisches Verhalten aufweisen. Gerade im Hinblick auf den Echtzeitnachweis soll dadurch eine Berechenbarkeit des Schedulings erzielt werden.

Während in Standard-Betriebssystemen der Schwerpunkt auf Gerechtigkeit, Effizienz, Durchlaufzeit und Durchsatz gelegt wird, sind bei Echtzeitbetriebssystemen insbesondere die Antwortzeiten und der Determinismus bei der Beurteilung der Verfahrenseignung stärker zu gewichten. So wiegt die Tatsache, dass beim FCFS-/FIFO-Scheduling („First come, first served“ bzw. „First in, first out“) ein Prozess alle anderen blockieren kann und dadurch die Antwortzeiten in die Höhe getrieben werden, bei Echtzeitbetriebssystemen schwerer als bei „normalen“.

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